IGU FÜR RIMPAR

INTERESSENGEMEINSCHAFT UMWELT RIMPAR

Großes Interesse an den jüdischen Spuren in Rimpar

Nach dem großen Bücherfest im vergangenen Jahr lud die Interessengemeinschaft Umwelt (IGU für Rimpar) im Oktober unter dem Motto „Kultur vor Ort“ erneut zum Kulturwochenende in die Alte Knabenschule ein. So begab sich der Arbeitskreis Kultur „auf jüdische Spuren in Rimpar“. Dabei konnte er mit sowohl sehr ernsthafter Information als auch fröhlicher Feststimmung zur Auseinandersetzung mit einem schwierigen Teil der Rimparer Ortsgeschichte beitragen. Die Veranstalter freuten sich über ein volles Haus an allen drei Veranstaltungstagen.

Die Vernissage zur Ausstellung „ZeitZeugen“ mit Fotografien jüdischer Friedhöfe von Gerd Brander und Walter Hörnig aus Wertheim stimmte am Freitag auf das Wochenende ein. Stimmungsvoll, geheimnisvoll, würdig gaben die Bilder Impressionen dieser „Häuser des ewigen Lebens“, wie die Friedhöfe im Judentum genannt werden, wieder. Darunter war auch der jüdische Friedhof Schwanfeld zu sehen, auf dem die Rimparer Juden einst beigesetzt wurden. Ein Kurzreferat von Hanne Mintzel gab Einblick in die jüdischen Begräbnis- und Trauerriten und ergänzte so die Ausstellung.

Beim Konzert der Gruppe „Hot & Cool“ am Samstag war kein freier Stuhl im großen Saal der Alten Knabenschule zu finden, so groß war das Interesse. Die melancholischen jiddischen Lieder, vorgetragen von Claudia von der Goltz, und die melodischen Instrumentalstücke von Klezmer bis Tango der Musiker Bernhard von der Goltz, Rainer Schwander und Uwe Schachner begeisterten das Publikum, das mehrere Zugaben einforderte. Auch die Bewirtung mit Brot und orientalisch-fränkischen Aufstrichen, Rimparer Bio-Weinen und koscherem Wein aus Israel fand großen Anklang.

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der evangelischen Bekenntniskirche. „Shalom – Leben aus unseren Wurzeln“, so thematisierte Pfarrerin Lezuo die geistlichen Wurzeln des Christentums im Glauben des Volkes Israel. Das Motto des jüdischen Kulturwochenendes „Shalom – Schritte des Friedens“ wurde am Nachmittag direkt erfahrbar. Romi Forster-Bundschuh lud ein, israelische Volkstänze selbst auszuprobieren, und es fand sich ein eifriger Kreis von Tänzerinnen und Tänzern, die sich auf diese Weise dem Lebensgefühl Israels annäherten.

Schritt für Schritt in die jüdische Vergangenheit des Ortes führte Hanne Mintzel gleich zweimal große Gruppen von insgesamt mehr als 130 Rimparern und interessierten Bürgern aus der Region durch den Altort. Hier wohnten bis zur Vertreibung und Deportation durch die Nazis die jüdischen Mitbürger, hier befanden sich die Synagoge, das Ritualbad, das Haus des Rabbiners – und mit der Ratsapotheke das Geburtshaus der bekanntesten Rimparer Juden, der Familie Lehmann, Vorfahren der amerikanischen Lehman-Brothers.

Die Verantwortlichen des IGU-Arbeitskreises Kultur zeigten sich vollauf zufrieden mit der Resonanz auf das Kulturwochenende. Ein großer Dank gilt nochmals allen Sponsoren, deren Unterstützung mithalf, die Veranstaltungen auszurichten. 

Eva-Maria Schorno/ Imke Bieber

Einladung zum Erinnern

Das Thema „Auf jüdischen Spuren unterwegs in Rimpar“ wird im November weitergeführt mit zwei Veranstaltungen der Marktgemeinde: Die Ausstellung „Mitten unter uns – Landjuden in Unterfranken vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert“ ist noch bis zum 30. November 2014 im kleinen Rittersaal des Rathauses in Schloss Grumbach zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

Am Sonntag, 9. November um 19.00 Uhr, findet im Schlosshof und Rittersaal die traditionelle Pogromgedenkstunde statt. Zu Beginn der Feier werden im Schlosshof vor der Gedenktafel 13 Kerzen entzündet. Sie erinnern an die 13 ermordeten jüdischen Mitbürger in Rimpar. Die anschließende Gedenkstunde im Rittersaal wird musikalisch von „Schmitt`s Katze“ (Klezmer & Jiddische Lieder).

Bilder der Vernissage

vom 10. Oktober

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